Um mehr über Trigger im Allgemeinen zu erfahren, siehe Abschnitt Informationen zu Triggern.
Der HTTP Server Trigger löst aus, wenn Daten am überwachten Socket (IP-Adresse und Portnummer) empfangen werden.
Im Gegensatz zum TCP/IP-Trigger werden diese Daten nicht als Rohdatenstrom übermittelt, sondern enthalten den Standard-HTTP-Header. Drittanwendungen müssen POST- oder GET-Anfragemethoden nutzen. Sie müssen Daten im Nachrichtenkörper oder in der Abfrage-Zeichenfolge bereitstellen. Sie können im Nachrichtenkörper beide Internet-Medientypen verwenden – MIME-Typ oder Content-Typ.NiceLabel Automation empfängt die Nachricht und extrahiert relevante Daten anhand eines Filters aus dem Nachrichteninhalt.
Typische Nutzung: Das vorhandene Geschäftssystem führt eine Transaktion durch, wodurch als HTTP POST-Nachricht formatierte Daten an ein bestimmtes Socket des NiceLabel Automation Servers gesendet werden. Die gesendeten Daten können strukturiert sein (CSV, XML und andere Formate) oder ein proprietäres veraltetes Format aufweisen. In jedem Fall liest NiceLabel Automation die Daten aus, parst Werte anhand von Filtern und druckt die extrahierten Daten auf Etiketten. Weitere Informationen zum Parsen und Extrahieren von Daten finden Sie im Abschnitt Informationen zu Filtern.
Daten bereitstellen
Stellen Sie die HTTP-Triggerdaten anhand einer der folgenden Methoden bereit. Sie können die Methoden bei Bedarf auch innerhalb derselben HTTP-Abfrage kombinieren.
Daten in der Abfragefolge
Eine Abfragefolge ist Teil eines Uniform Resource Locators (URL), der Daten enthält, welche an den HTTP-Trigger übermittelt werden sollen.
Beispiel für eine typische URL mit Abfragefolge:
http://server/path/?query_string
Das Fragezeichen wird als Trennzeichen verwendet und ist nicht Teil der Abfragefolge.
Eine Abfragefolge besteht normalerweise aus einer Reihe von Name:Wert
-Paaren. In jedem Paar sind Feldname und Wert durch ein Gleichheitszeichen (=) getrennt. Reihen von Paaren werden jeweils durch ein Et-Zeichen (&) getrennt. Eine typische Abfragefolge stellt Werte für Felder (Variablen) im folgenden Format bereit:
field1=value1&field2=value2&field3=value3
Der HTTP-Trigger bietet integrierte Unterstützung für die Extraktion von Werten aus allen Feldern und deren Speichern in Variablen mit identischem Namen. Daher müssen Sie keine Filter definieren, um Werte aus der Abfragefolge zu extrahieren.
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Sie müssen keine Variablen innerhalb eines Triggers definieren, um diese mit Werten aus der Abfragefolge zu füllen.NiceLabel Automation extrahiert alle Variablen aus der Abfragefolge und sendet ihre Werte an das aktuell aktive Etikett. Falls Variablen mit identischen Namen im Etikett vorhanden sind, füllt Automation sie mit Werten. Wenn die Variablen nicht im Etikett vorhanden sind, ignoriert Automation ihre Werte, ohne Fehler zu melden.
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Wenn eine Aktion Variablenwerte erfordert, legen Sie entsprechende Variablen im Trigger an. Um alle Werte aus der Abfragefolge abzurufen und zu speichern, erstellen Sie entsprechende Variablen, deren Namen mit denen der Felder in der Abfragefolge identisch sind. Im obigen Beispiel würden Sie also Triggervariablen mit den Namen
feld1
,feld2
undfeld3
definieren.
Normalerweise verwenden Sie die GET HTTP-Abfragemethode, um die Abfragefolge bereitzustellen.
Daten im Textkörper einer HTTP-Anfrage
Verwenden Sie die POST-Abfragemethode, um eine Nachricht im Textkörper einer HTTP-Anfrage bereitzustellen.
Sie können alle Arten von Daten senden und jede gewünschte Datenstruktur im Textkörper verwenden. Sie müssen nur sicherstellen, dass Sie die Daten anhand von NiceLabel Automation Filtern handhaben können. Der Inhalt kann als XML, CSV oder reiner Text formatiert sein. Gesendeter Inhalt kann sogar im Binärdatenformat (Base64-codiert) vorliegen. Denken Sie daran, dass die Daten mit Filtern geparst werden müssen.
Falls Sie Einfluss auf die Struktur der eingehenden Nachricht haben, sollten Sie standardisierte Strukturen wie XML oder CSV verwenden, um die Filterkonfiguration zu vereinfachen.
Um die Daten im Textkörper bereitzustellen, verwenden Sie die POST HTTP-Abfragemethode.
Allgemein
In diesem Bereich können Sie die wichtigsten Dateitrigger-Einstellungen vornehmen.
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Name: Gibt den eindeutigen Namen des Triggers an. Die Namen helfen Ihnen dabei, zwischen verschiedenen Triggern zu unterscheiden, wenn Sie sie in Automation Builder konfigurieren und später in Automation Manager ausführen.
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Beschreibung: Ermöglicht es Ihnen, die Rolle dieses Triggers zu beschreiben. Geben Sie für die Benutzer eine kurze Erklärung zur Funktionsweise des Triggers ein.
Kommunikation
In diesem Bereich können Sie die obligatorische Portnummer sowie verschiedene Feedback-Optionen konfigurieren. Sie können Standard-HTTP-Antwortcodes verwenden, um eine erfolgreich ausgeführte Aktion anzuzeigen. Für spezifischere Zwecke können Sie individuellen Inhalt auch zurück an die datengebende Anwendung senden. Bei solchem Inhalt kann es sich um eine einfache Feedback-Zeichenfolge oder um Binärdaten wie eine Etikettenvorschau oder einen Druckstrom handeln.
Die typische URL zur Verbindung mit einem HTTP-Trigger sieht folgendermaßen aus:
http://server:port/path/?query_string
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Server: Dies ist der FQDN oder die IP-Adresse des Rechners auf dem NiceLabel Automation installiert ist.
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Anschluss: Nummer der Schnittstelle, an dem die eingehenden Daten empfangen werden. Verwenden Sie eine Schnittstelle, die noch nicht von einer anderen Anwendung genutzt wird. Falls die ausgewählte Schnittstelle in Verwendung ist, können Sie den Trigger nicht in Automation Manager starten. Weitere Informationen zu Sicherheitsüberlegungen finden Sie in Abschnitt Zugriff auf Ihre Trigger sichern.
Anmerkung
Wenn auf Ihrem Server Multi-Homing aktiviert ist (mehrere IP-Adressen auf einer oder mehreren Netzwerkkarten), antwortet NiceLabel Automation an der festgelegten Schnittstelle für alle IP-Adressen.
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Path: Gibt den optionalen Pfad in der URL an. Diese Funktion ermöglicht es NiceLabel Automation, mehrere HTTP-Trigger an derselben Schnittstelle anzubieten. Der Client nutzt die Trigger über eine einzelne Schnittstelle mit einer REST-ähnlichen Syntax, wodurch verschiedene Trigger durch andere URLs ausgelöst werden. Wenn Sie nicht wissen, welchen Pfad Sie verwenden sollen, behalten Sie die Standardeinstellung (\) bei.
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Sichere Verbindung (HTTPS): Aktiviert die sichere Transportschicht für Ihre HTTP-Nachrichten und verhindert Abhörangriffe. Weitere Informationen zur Einrichtung finden Sie im Abschnitt Sicheres Übertragungsprotokoll (HTTPS) nutzen.
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Abfragefolge: Gibt die Name-Wert-Paare in der URL an. Dies ist ein optionaler Parameter. Die Daten werden normalerweise im Textkörper der HTTP-Anfrage bereitgestellt.
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Warten, bis Trigger-Ausführung abgeschlossen ist: Das HTTP-Protokoll wartet darauf, dass der Empfänger (in diesem Fall NiceLabel Automation) eine numerische Antwort an den Absender übermittelt, die den Status der empfangenen Nachricht anzeigt. Standardmäßig antwortet NiceLabel Automation mit dem Code 200. Dies zeigt an, dass Automation die Daten erfolgreich empfangen hat, gibt aber keine Informationen über den Erfolg von Trigger-Aktionen.
Diese Option legt fest, dass ein Trigger nicht sofort nach Empfang der Daten eine Antwort sendet, sondern wartet, bis alle Aktionen ausgeführt wurden. Danach sendet er den Antwort-Code, um das erfolgreiche Ausführen von Aktionen zu bestätigen. Wenn diese Option aktiviert ist, können Sie eine benutzerdefinierte Antwort und die entsprechenden Daten zurücksenden (z. B. ist die Antwort auf eine HTTP-Abfrage die Etikettenvorschau im PDF-Format).
Die verfügbaren integrierten HTTP-Antwortcodes sind:
HTTP-Antwortcode
Beschreibung
200
Alle Aktionen erfolgreich ausgeführt.
401
Nicht autorisiert, falscher Benutzername und Passwort angegeben.
500
Beim Ausführen der Aktion sind Fehler aufgetreten.
Anmerkung
Um Feedback zum Druckprozess zu senden, aktivieren Sie den synchronen Druckmodus. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Synchroner Druckmodus.
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Maximale Anzahl gleichzeitiger Anfragen: Gibt die maximale Anzahl gleichzeitig akzeptierter Verbindungen an. Dies definiert die Anzahl von Clients, die gleichzeitig Daten an den Trigger senden können. Diese Anzahl hängt auch von der Hardwareleistung Ihres Servers ab.
Mehr darüber erfahren Parallele Verarbeitung.
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Antworttyp: Gibt den Typ Ihrer Antwortnachricht an. Häufig verwendete Internet-Medientypen (auch MIME-Typen oder Content-Typen genannt) stehen in der Dropdown-Liste zur Verfügung. Falls Ihr Medientyp nicht in der Liste enthalten ist, geben Sie ihn selbst ein. Automation sendet die ausgehenden Antwortdaten im Format des festgelegten Medientyps als Feedback. Variable aktiviert variable Medientypen. Wählen Sie bei aktivierter Option eine Variable aus (oder erstellen Sie eine Variable), die den Medientyp enthält.
Anmerkung
Wenn Sie keinen MIME-Typ angeben, verwendet NiceLabel Automation standardmäßig
application/octet-stream
. -
Antwortdaten: Definiert den Inhalt der Antwortnachricht. Beispiele für Inhalte, die Sie in Form von HTTP-Antworten senden können: Benutzerdefinierte Fehlermeldungen, eine Etikettenvorschau, erzeugte PDF-Dateien, Druckstrom-(Spool-)Dateien, XML-Dateien mit Daten aus der Druck-Engine und der Etikettenvorschau (als Base64-Zeichenfolge codiert) usw. Die Möglichkeiten sind praktisch unbegrenzt.
Wenn Ihre Ausgabe ausschließlich aus binären Inhalten besteht (z. B. Etikettenvorschau oder Druckstrom), müssen Sie den korrekten Medientyp auswählen, z. B.
image/jpeg
oderapplication/octet-stream
.
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Zusätzliche Header: Ermöglicht es Ihnen, benutzerdefinierte MIME-Header für die HTTP-Antwortnachricht zu definieren.
Die Syntax für Antwortheader und ein Beispiel stehen im Abschnitt Aktion HTTP-Anfrage zur Verfügung.
Tipp
Sie können bei Antwortdaten und zusätzlichen Headern festen Inhalt, eine Mischung aus festem und variablem Inhalt oder ausschließlich variablen Inhalt verwenden. Um variablen Inhalt einzufügen, klicken Sie auf die Schaltfläche mit dem Pfeil rechts neben dem Datenbereich und fügen Sie die Variable aus der Liste ein (oder erstellen Sie eine neue Variable), welche die Daten enthält, die Sie verwenden möchten. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Zusammengesetzte Werte verwenden im Benutzerhandbuch.
Authentifizierung
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Keine: Es wird keine Authentifizierungsmethode verwendet.
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Benutzer: Gibt an, dass eingehende Nachrichten einen Benutzernamen und ein Passwort enthalten. Wenn diese Option verwendet wird, akzeptiert der Trigger nur HTTP-Nachrichten mit übereinstimmenden Zugangsdaten. Weitere Informationen zu Sicherheitsüberlegungen finden Sie in Abschnitt Zugriff auf Ihre Trigger sichern.
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Anwendungsgruppe (definiert in NiceLabel Control Center): Ebenso wie beim Benutzer-Authentifizierungstyp legt diese Option zudem fest, dass die eingehenden Nachrichten Benutzernamen und Passwort enthalten. Wenn diese Option verwendet wird, akzeptiert der Trigger nur HTTP-Nachrichten mit entsprechenden Anmeldedaten für NiceLabel Control Center Benutzer, die einer bestimmen Anwendungsgruppe angehören.
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Gruppe: Mehrere Anwendungsgruppen können im NiceLabel Control Center definiert werden. Um auszuwählen, welche Gruppe auf den HTTP-Server Trigger zugreifen darf, verwenden Sie die Dropdown-Liste Gruppe. Die ausgewählte Gruppe muss, ebenso wie ihre Benutzer, als aktiv definiert sein, wenn der Trigger ausgeführt wird.
Anmerkung
Eine Gruppe mit einem festgelegten Namen muss im NiceLabel Control Center vorhanden sein, wenn der Trigger ausgeführt wird. Bei der Arbeit an der Konfiguration im Automation Builder können Sie einen beliebigen Gruppennamen verwenden. Definieren Sie später im NiceLabel Control Center einen finalen Namen und übernehmen Sie diesen in die Konfiguration, bevor Sie sie implementieren.
Tipp
Die Benutzer authentifizieren sich selbst anhand ihrer Anmeldedaten, wie in der RegisterkarteNiceLabel Control Center , Benutzer definiert. Im NiceLabel Control Center Benutzerhandbuch finden Sie weitere Informationen zur Benutzerverwaltung (Kapitel „Benutzer und Gruppen“).
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Sonstiges
Die Optionen im Bereich Feedback von der Print Engine legen die Kommunikationsparameter fest, durch die Sie Feedback von der Druck-Engine erhalten können.
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Überwachtes Drucken: Aktiviert den synchronen Druckmodus. Verwenden Sie ihn, wenn Sie den Status des Druckauftrags an die Drittanwendung zurücksenden wollen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Synchroner Druckmodus.
Die Optionen im Abschnitt Datenverarbeitung geben an, ob Sie die Daten kürzen möchten, damit sie in eine Variable passen, oder ob die fehlenden Etikettenvariablen ignoriert werden sollen. Standardmäßig meldet Fehler und unterbricht den Druckprozess, wenn Sie versuchen, zu lange Werte in Etikettenvariablen zu speichern oder Werte für nicht vorhandene Etikettenvariablen anzugeben.
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Übermäßig lange Variableninhalte ignorieren: kürzt Datenwerte, die die Länge der Variable gemäß Definition im Etiketten-Designer überschreiten, um sie auf passende Länge zu bringen. Diese Option wird wirksam, wenn Sie Variablenwerte in Filtern oder aus Befehlsdateien festlegen und wenn Sie Werte von Triggervariablen den gleichnamigen Etikettenvariablen zuordnen.
Beispiel 24. Beispiel
Die Etikettenvariable akzeptiert maximal 5 Zeichen. Wenn diese Option aktiviert ist, wird jeder Wert über 5 Zeichen auf die ersten 5 Zeichen gekürzt. Wenn der Wert 1234567 lautet, ignoriert die 6. Und 7. Stelle.
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Fehlende Etikettenvariablen ignorieren: Beim Drucken mit Befehlsdateien (z. B. JOB-Dateien), werden alle Variablen ignoriert, die:
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in der Befehlsdatei angegeben sind (anhand des SET Befehls)
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nicht auf dem Etikett definiert sind
Etwas Ähnliches geschieht, wenn Sie einen Zuweisungsbereich in einem Filter definieren, um alle Name-Wert-Paare zu extrahieren, Ihr Etikett jedoch weniger Variablen enthält.
Wenn Sie Werte von nicht vorhandenen Etikettenvariablen einstellen, gibt einen Fehler aus. Wenn diese Option aktiviert ist, wird der Druck fortgesetzt.
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Die Optionen im Abschnitt Scripting geben die Scripting-Möglichkeiten an.
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Scripting-Sprache: Wählt die Scripting-Sprache für den Trigger aus. Alle Script ausführen-Aktionen, die Sie innerhalb eines einzelnen Triggers nutzen, verwenden die ausgewählte Scripting-Sprache.
Die Optionen im Abschnitt Empfangene Daten speichern legen die Befehle fest, die für vom Trigger empfangene Daten zur Verfügung stehen.
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Vom Trigger empfangene Daten speichern in Datei: Aktivieren Sie diese Option, um vom Trigger empfangene Daten zu speichern. Die Option Variable aktiviert einen variablen Dateinamen. Wählen Sie eine Variable aus, die den Pfad und den Dateinamen enthält.
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Bei Fehler vom Trigger empfangene Daten speichern in Datei: Aktivieren sie diese Option, um die vom Trigger empfangenen Daten nur dann zu speichern, wenn ein Fehler bei der Ausführung der Aktion auftritt. Sie könnten diese Option beispielsweise aktivieren, um die Daten zu behalten, die das Problem hervorgerufen haben, um die Lösungsfindung zu erleichtern.
Anmerkung
Stellen Sie sicher, dass Sie die Unterstützung für Überwachtes Drucken aktivieren. Ist sie nicht aktiviert, kann Fehler bei der Ausführung nicht erkennen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Synchroner Druckmodus.
Anmerkung
speichert die empfangenen Daten in einer temporären Datei. Diese temporäre Datei wird sofort nach Abschluss der Trigger-Ausführung gelöscht. Die interne Variable
DataFileName
verweist auf diesen Dateinamen. Weitere Informationen finden Sie in den Abschnitten Interne Variablen.